Schotten, 16.05.2017 (fm). Ein Dreier und die Chancen auf den Klassenerhalt wären für die 1. des Blau-Weiss Schotten wahrscheinlicher geworden. Stattdessen gab es ein Torfestival im Spiel gegen den Tabellennachbarn und offenbarte die Schwäche der Schottener auf drastische Weise. 5 Minuten und ein klassischer Hattrick genügten, Dramatik nach Schotten zu bringen, die sich keiner wünschte.
Nach 20 Minuten war der Glauben an einen Sieg weg
Förmlich zusammengefallen ist die Mannschaft der Schottener, die am Sonntag (14.05.2017) nur knapp 20 Minuten zeigte, dass sie den Ernst der Situation erfasst hat. Dann kam der Auftritt des Ni-Mo/Stammheimers Daniel Balzer. In der 24. Minute landete der Ball das erste Mal im Netz des Schottener Tors. Bevor sich die Mannschaft von Trainer Florian Hühn wieder sortieren konnte, schlug es zum 2:0 und 3:0 ein. Keine 5 Minuten dauerte es und die Hintermannschaft der Blau-Weissen agierte zunehmend kopfloser.
Das noch vor dem Pausenpfiff in der 45. Minute das 4:0 fiel, deckte die zweite Schwäche der Schottener ersten Mannschaft auf: Sie trafen einfach nicht mehr ins gegnerische Tor. Die letzten Spiele waren sicherlich für die Zuschauer interessant. Es fielen eine Menge Tore, doch außer zwei Punkten aus den letzten fünf Spielen konnten die Schottener nichts Verwertbares auf der Habenseite vorweisen.
Von Kampfeswillen kaum eine Spur
Gute Ansätze reichen im Abstiegskampf nicht, der Bedrohung des Abstiegs zu begegnen. Einen oder mehrere Schuldige ausfindig machen zu wollen, hilft genauso wenig. Wenn es spielerisch nicht möglich ist, ein Spiel zu gestalten, dann muss eben eine gesunde Aggressivität, Zweikampfstärke und der Willen, 100% zu geben, auf den Platz. Hühns Team vermochte jedoch an diesem Sonntagnachmittag keine dieser Qualitäten aufzubringen.
Zu retten war das Spiel nach dem 5:0 durch Pfanmüller in der 64. Minute ehedem nicht mehr. Dass es ein nicht noch größeres Debakel wurde, lag wohl eher daran, dass die Kicker von Ni-Mo/Stammheim sich mit der Höhe des Sieges zufrieden gaben.
Schnell abhaken und neu konzentrieren
Standpauken oder die Suche einem oder mehreren Schuldigen wird für die letzten zwei Spiele keinerlei Motivationsschub bringen. Vielleicht muss in die Köpfe der Spieler das Selbstvertrauen zurückkehren, dass noch nichts verloren ist. Noch hat Blau-Weiß alles selbst in der Hand, die Klasse zu halten. 1 Punkt Vorsprung vor dem Relegationsplatz ist ein winziger Puffer; ein Punkt bis zum Direktabstiegsplatz 15 eine Mahnung.
Jeder ist jetzt auf dem Platz gefordert. Um etwas Neues einzustudieren oder anders zu spielen, dafür ist keine Zeit. Der Ernst der Lage sollte jedem bewusst sein und dann heißt es: „Einer für alle, alle für einen!“ mit entsprechendem Kampfgeist. Dann ist der Klassenerhalt kein Hirngespinst.