SV Blau-Weiß Schotten - FC Germania Großkrotzenburg 2:6 (1:3)
Nach zuletzt zwei ungeschlagenen Spielen in Folge ist in der Fußball-Gruppenliga Frankfurt Ost Aufsteiger SV Blau-Weiß Schotten gestern wieder auf die Verliererstraße geraten. Durchaus ansprechende 40 Minuten im ersten und zehn Minuten im zweiten Durchgang, waren in der Endabrechnung zu wenig, um gegen den Ex-Verbandsligisten FC Germania Großkrotzenburg Zählbares mitzunehmen. Gegen den Offenbacher Kreisvertreter setzte es für die Vogelsberger eine am Ende klare 2:6 (1:3)-Heimniederlage. Rein tabellarisch ist für die Haardt-Elf trotz dieser sechsten Saisonniederlage nicht viel passiert. Der Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz beträgt weiterhin nur drei Punkte. Schon am kommenden Donnerstag gastiert der Büdinger Kreisvertreter in einem Nachholspiel beim Ex-Hessenligisten FC 06 Erlensee.
Gegenüber dem letzten Auftritt in Oberndorf musste Blau-Weiß-Coach Christian Haardt auf drei Positionen Veränderungen vornehmen. Für die verletzten Tim Meilinger und Jannis Ladner standen Florian Semmler und Alexander Schuchart im Team, für den verhinderten Valentin Leibner kam Vincent Hain in die Anfangsformation. Nach ausgeglichener Anfangsphase hatte der Gast die erste Möglichkeit durch Nicolas Pusch Rodriguez, der bei seinem 16-Meter-Schuss an Blau-Weiß-Keeper Paul Rauer scheiterte (8.). Die zweite Chance nutzte die Germania zur Führung, als Marc Andres einen Abpraller aus kurzer Distanz zum 0:1 verwertete (12.).
Die Vogelsberger zeigten sich von diesem Gegentreffer keineswegs geschockt und antworteten prompt: Einen an Timon Ulm verursachten Foulelfmeter verwandelte Cedric Braun zum schnellen 1:1-Ausgleich (14.). Schotten gab dieser Treffer Auftrieb und der Gastgeber gestaltete die Partie in der Folge ausgeglichen. Die besseren Torchancen hatte allerdings der Gast. Vor allem der agile Pusch Rodriguez stellte die Blau-Weiß-Abwehr vor einige Probleme. In der 30. Minute setzte er den Ball an das Außennetz und drei Minuten später fand er in Blau-Weiß-Keeper Rauer seinen Meister. Rauer rückte auch kurz darauf in den Fokus, als er einen Schuss von Julian Rubin bravourös abwehrte (37.). Eine nicht unbedingt glückliche Figur machte der Schottener Torsteher dann aber in der 41. Minute, als er einen keineswegs unhaltbaren Freistoß von Pusch Rodriguez zum 1:2 gewähren ließ. Die Haardt-Elf wirkte nach diesem Gegentreffer in der Abwehr unsortiert und kassierte nur eine Minute später das 1:3 durch Marc Andres (42.). Kurz vor dem Halbzeitpfiff hätten die Blau-Weißen noch verkürzen können. Einen Schuss von Braun wurde von einem Germania-Spieler zur Ecke geklärt - und nach dem anschließenden Standard setzte Alexander Hohmann den Ball in aussichtsreicher Position über die Latte (45.).
Mit Beginn der zweiten Hälfte brachte Blau-Weiß-Coach Haardt mit Dennis Becker, Monzer Mawala und AH-Spieler Christian Ruppel drei frische Kräfte. Es entwickelte sich allerdings zunächst ein Spiel auf ein Tor. Großkrotzenburg sprühte vor Spielfreude und Max Medwedew schloss eiskalt zum 1:4 ab (52.).
Lobenswert war die Moral der personell dezimierten Blau-Weißen, die in der Anfangsviertelstunde des zweiten Durchgangs nur verteidigten, dann aber noch einmal kurzfristig aufblühten. Eine Brustvorlage von Mawala verwertete Leon Edelmann mit schöner Direktabnahme zum 2:4-Anschlusstreffer (61.). Nur zwei Minuten später fand Kerry Hau bei einem 18-Meter-Freistoß von Gästekeeper Kolin Koch seinen Meister (63.). Nach dem folgenden Eckball war es Jannik Himmighofen, der aus fünf Metern den Ball nach einem Abpraller Germania-Keeper Koch in die Arme schoss (64.).
Doch die Tore fielen auf der anderen seite: Der mit Abstand beste Gästespieler, Pusch Rodriguez, war im Schottener Strafraum nur mit einem Foulspiel zu stoppen. Den fälligen Elfer verwandelte Sebastian Maicher zum 2:5 (68.). Den Blau-Weißen war jetzt der Stecker gezogen und das letzte Tor der Germania durch Pascal Koch (78.) zum 2:6-Endstand hatte nur noch statistische Bedeutung.
Fazit: Was Spiel- und Raumaufteilung betrifft, so war da gestern Nachmittag auf dem »Bockzahl« schon ein Klassenunterschied zu erkennen. Trotz des am Ende deutlichen Resultats wird Blau-Weiß-Coach »Gigi« Haardt mit dem Auftritt seiner Mannschaft dennoch nicht unzufrieden gewesen sein. Auch deshalb, weil die derzeit personell vorherrschenden Rahmenbedingungen ein besseres Abschneiden gegen eine solch spielstarke Mannschaft eben nicht ermöglichen.
SV Blau-Weiß Schotten: Rauer - Schuchart (46. Becker), Braun, Himmighofen, Hohmann (81. Zientek), Hau, Terzija, Hain (46. Mawala), Edelmann, Ulm, Semmler (46. Ruppel). Tore: 0:1 Andres (12.) 1:1 Braun (14./FE), 1:2 Pusch Rodriguez (41.), 1:3 Andres, 1:4 Medwedew (52.), 2:4 Edelmann (61.), 2:5 Maicher (68./FE), 2:6 Koch (78.). Zuschauer: 90.
Quelle: Kreis-Anzeiger vom 29.09.25