FC 03 Gelnhausen - SV Blau-Weiß Schotten 4:2 (1:2)

TSV Stockheim - BW Schotten II 3:3 (1:1)

GL: In der Fußball-Gruppenliga Frankfurt Ost blieb Aufsteiger SV Blau-Weiß Schotten im Saisonauftaktspiel ein Erfolgserlebnis versagt. Beim FC 03 Gelnhausen setzte es für die Vogelsberger eine 2:4 (2:1)-Auswärtsniederlage. Nach Spielanteilen und Torchancen geht der Sieg der gastgebenden Falk-Elf in Ordnung. Aus Sicht des Büdinger Kreisvertreters reichte am Ende eine starke erste Halbzeit nicht, um aus der Barbarossastadt etwas mit nach Hause zu nehmen. Blau-Weiß-Coach Christian Haardt (»Ich bin positiv überrascht und mächtig stolz auf meine Mannschaft«) war nach Spielende dennoch zufrieden. Es sind in der neuen Liga eben Kleinigkeiten, die ein Spiel entscheiden und in eine Richtung lenken können. Es gab aus Schottener Sicht zwei Knackpunkte in diesem Spiel: Nach der 2:0-Führung vergab Tim Meilinger das mögliche 3:0 und beim Stande von 2:2 ließ Timon Ulm eine schon »1000-prozentige« Möglichkeit liegen, um Schotten erneut in Führung zu bringen. Bei etwas mehr Spielglück wäre zumindest ein Punktgewinn möglich gewesen.

Nach ausgeglichenen Anfangsminuten hatte der GFC die erste klare Torchance, als Sebastian Wagner am glänzend parierenden Blau-Weiß-Keeper Paul Rauer scheiterte (8.). Gelnhausen erarbeitete sich in der Folge ein leichtes Übergewicht, doch gleich den ersten gelungenen Angriff schlossen die Gäste zur Führung ab. Nach einer Kombination über die linke Seite war es Vincent Hain, der die präzise Hereingabe von Nick Pfeiffer kaltschnäuzig zum 0:1 verwertete (13.). Den Blau-Weißen gab dieser Führungstreffer schon eine gewisse Sicherheit und bestach die Haardt-Elf vor allem in punkto Effektivität. Nach schönem Pass von Timon Ulm in den Lauf von Fabian Lauer scheiterte dieser zunächst an GFC-Keeper Leon Botzem. Den abgewehrten Ball nahm Meilinger an der Torauslinie auf, flankte präzise auf Lauer, der zum 0:2 ins lange Eck einköpfte (20.). Auch wenn die Ballhoheit beim Gastgeber mit fortschreitender Spieldauer zunahm, so richtig gefährlich wurde es im letzten Drittel nicht. Kerry Hau verteilte im Schottener zentralen Mittelfeld geschickt die Bälle und leitete auch die Großchance zum möglichen dritten Gästetor ein. Meilinger setzte sich auf der linken Seite energisch durch, doch bei seinem Flachschuss, den GFC-Keeper Botzem abwehrte, zeigte er zu wenig Entschlossenheit (39.). Zwei Minuten später eine Riesentat von Blau-Weiß-Keeper Rauer, der einen Kopfball von Lucas Zimmer aus dem unteren Eck fischte (41.). Der aus psychologischer Sicht wichtige 1:2-Anschlusstreffer gelang dem GFC in der Nachspielzeit der ersten Hälfte, als die Blau-Weiß-Abwehr erstmals unsortiert wirkte und der Ex-Eschenröder Justin Lohrey einköpfte (45. + 1).

Die Platzherren kamen erwartungsgemäß mit viel Elan aus der Kabine und setzten die Vogelsberger von Beginn an unter Druck. Gelnhausen sorgte mit hohem Pressing dafür, dass Schotten Mühe hatte sich aus der Umklammerung zu befreien. GFC-Coach Patrick Falk wechselte den schon in der dritten Minute wegen einer Kopfverletzung ausgewechselten Maximilian Hassel wieder ein, was das Spiel der Barbarossastädter merklich belebte. Nach einem Eckstoß war es Hasselt dann auch, der in zentraler Position am höchsten stieg und unhaltbar zum 2:2-Ausgleich einköpfte (59.).

Drei Minuten später Glück für die Blau-Weißen, als der eingewechselte Mika Schiermeyer bei einem Kopfball an der Latte scheiterte. Schotten bekam nach gut einer Stunde wieder ein wenig mehr Ordnung ins eigene Spiel und hätte in der 65. Minute erneut in Führung gehen müssen. Nach einem Blackout in der GFC-Abwehr lief Timon Ulm völlig frei auf den bereits am Boden liegenden GFC-Keeper Botzem zu. Anstatt diesen zu umspielen, schloss der Blau-Weiß-Kapitän überhastet ab, so dass Botzem den Ball abwehrte. Im direkten Gegenzug der zweite Aluminiumtreffer der Hausherren durch Hasselt (66.). Die Falk-Elf kombinierte immer wieder auf der linken Außenbahn. Schotten wirkte bei diesen Aktionen im Abwehrverband ein ums andere Mal unsortiert. So auch in der 74. Minute, als Lukas Adam zur 3:2-Führung abschloss. Sechs Minuten später dann die Entscheidung: Nach einem Fehler von Alexander Hohmann lief Sebastian Wagner alleine auf das Schottener Tor zu und schloss überlegt zum 4:2-Endstand ab (80.). Fazit: Schotten bot 60 Minuten lang eine absolut gruppenliga-taugliche Leistung und zahlte im zweiten Spielabschnitt Lehrgeld.

 

A-Liga: Überraschend übernahmen die Schottener die Spielkontrolle. Besonders der Ex-Oberauer Monzer Mawla verstand es, sich in Szene zu setzen. Ihm gelang auch das 1:0 für den SV in der 19. Minute. Der TSV war nicht geschockt, aber im Sturm fehlten noch Peter Kern und Christian Weber. Dazu verschossen die Gastgeber in der 21. Minute einen Elfmeter. Es dauerte bis zur 45. Minute, ehe Angelo Carvalho zum 1:1 traf. Benet Maloku markierte in der 53. Minute das 2:1. Doch die Führung hielt nicht lange, da Schottens Jannis Ladner zwei Mal traf (61./78.). Somit lag mit dem 3:2 kurz vor Spielschluss eine Überraschung in der Luft. Mawla bekam nach wiederholtem Foulspiel in der 90. Minute die Gelb-Rote Karte, die in der Liga die in der vorigen Saison angewandte Zeitstrafe wieder ablöst. Kurz vor Spielende machte de Carvalho das 3:3. »Wir sind etwas enttäuscht, dass wir nur einen Punkt haben«, sagte der TSV-Vorsitzender Michael Altvater nach dem Spiel. »Die Schottener waren aber dadurch, dass die ›Erste‹ schon Freitag gespielt hat, ganz gut besetzt. Sie brachten zwei starke Stürmer, während wir in der Abwehr zu schwach waren, um den Dreier zu holen«, so Altvater.

Quelle: Kreis-Anzeiger vom 04.08.2025